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Forschungsblog

Der Forschungsblog ist eine chronologische Abfolge von ausgewählten Forschungstätigkeiten und Veranstaltungen, die im Rahmen des Projektes „Vision2028“ bzw. der Gruppe „Bauingenieurinnen“ durchgeführt wurden und werden. Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt „Vision2028“ (FKZ 01FP21011) mit Laufzeit 07/2021 – 09/2023 wird durch das Netzwerk „Bauingenieruinnen“ verstetigt.

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25. Oktober 2022
Dipl.-Ing. Natalia Bienkowski
meta-IFiF Vernetzungstreffen

Vom 24. bis zum 25.10.2022 fand das erste Vernetzungstreffen aller Forschungsvorhaben im Call „Innovative Frauen im Fokus“ statt. Dieses wurde durch das hierfür geschaffene Metavorhaben „meta-IFiF“ organisiert und durchgeführt. Mehr Informationen zum Metavorhaben und zu allen anderen Forschungsprojekten sind zu finden unter: innovative-frauen-im-fokus

Deutschlandkarte mit den geförderten Forschungsprojekten im Call „Innovative Frauen im Fokus“, © Natalia Bienkowski
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06. Oktober 2022
Dipl.-Ing. Natalia Bienkowski
Recherche DNB Leipzig und Frankfurt

Um Ämter und Positionen von Frauen an den TU9-Universitäten seit 1928 zu recherchieren, sollten die zugehörigen Personal- und Vorlesungsverzeichnisse analysiert werden. Einige Universitäten verfügen bereits über Digitalisate, die eine Onlinerecherche ermöglichen. Der Großteil liegt jedoch ausschließlich in Papierform vor.

Deshalb wurden am 06.10.2022 in der DNB Leipzig und vom 10. bis zum 12.11.2022 in der DNB Frankfurt Recherchen in historischen Personal- und Vorlesungsverzeichnissen seit 1928 durchgeführt. Hierzu mussten zahlreiche Jahrgänge der Verzeichnisse zur Einsicht bestellt werden. Dank Sondergenehmigungen der DNB waren Bestellungen von etwa 300 bis 400 Exemplaren auf einmal zur Recherche möglich.

Nicht alle Personalverzeichnisse wiesen Vornamen oder Assistenten aus, was eine Aussagekraft über alle TU9 schmälert. Für den Großteil können nach der Recherche Aussagen darüber getroffen werden, wann die erste weibliche Assistentin angestellt wurde (1967) und wie sich die Anzahl der Assistentinnen über die Zeit veränderte. Auch konnte festgestellt werden, dass im Jahr 1995 die erste Professorin an einer Bauingenieur-Fakultät der TU9 berufen wurde.

Die Ergebnisse der Recherchen müssen im Folgenden noch weiter ausgewertet werden.

 

Lesesaal in der DNB Leipzig, © Natalia Bienkowski
Personal- und Vorlesungsverzeichnisse in der DNB Frankfurt, © Natalia Bienkowski
Auszug aus einem Personal- und Vorlesungsverzeichnis der TU München, © Natalia Bienkowski
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15. August 2022
cand. ing. Annika Herdan und cand. ing. Florian Härtel
Herausforderungen bei Wikipedia

Eines der ausdrücklichen Ziele der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ ist es, innovative Frauen in Online-Enzyklopädien sichtbar zu machen. Dieses Ziel haben wir durch das Verfassen einiger Artikel realisieren können (siehe wikipedia). Die ungeahnten Hindernisse werden nachfolgend berichtet:

Wir sind uns sehr sicher, jeder kennt Wikipedia und benutzt das Online-Nachschlagewerk gerne einmal, um seinen Wissensschatz zu erweitern – so auch wir. Aber auf der anderen Seite zu stehen, der Seite, die für Beiträge verantwortlich ist und anderen Menschen sein Wissen vermitteln möchte, hat unseren Blick auf Wikipedia verändert.

Für den Start laßen wir uns erst einmal in die „Hilfe: Neuen Artikel anlegen“ ein – oder ferner, versuchte es. Im Allgemeinen wird immer gedacht, dass jeder Artikel in Wikipedia erstellen und veröffentlichen werden kann, aber es existieren doch weitaus mehr Kriterien und Hürden, als gedacht. So stellten wir fest, dass die Artikel bestimmte Relevanzkriterien erfüllen müssen. Klingt jetzt erst einmal simpel: „orientiert euch an den Auflistungen der Kriterien“. Doch so einfach ist es leider nicht. Es gibt grobe Umrisse für die Relevanz von neuen Artikeln unter „Wikipedia: Relevanzkriterien“ (wikipedia). Für uns und unser Anliegen, Frauen im Bauingenieurwesen sichtbar zu machen, war die Oberkategorie schwer auszumachen, aber die meisten Anhaltspunkte wurden in der Kategorie acht „Personen“ gegeben – allgemeine Hinweise, Wissenschaftler und teilweise Architekten waren die Unterkategorien, an denen wir uns orientierten. Eine Kategorie zur Relevanz von Ingenieuren ist nicht vorhanden. Auf Grund der Vorgabe „[a]ls enzyklopädisch relevant gilt ein Wissenschaftler, dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird. Dies gilt zumeist für Wissenschaftler, die eine Professur an einer anerkannten Hochschule erreicht haben (jedoch keine Juniorprofessuren)“, wurden ausschließlich Professorinnen ausgewählt.

Dennoch wurden nach kurzer Zeit viele Artikel auf „Wikipedia: Relevanzcheck“ gemeldet, einer Unterseite von Wikipedia, welche helfen soll, Artikel, die nicht die notwendigen Kriterien beinhalten, zu löschen. Folglich stellten wir für jeden neuen Artikel einen Relevanz-Antrag, welcher jedoch häufig nicht die gewünschten Antworten lieferte. Denn auch die „Lotsen“/ Kontrolleure von Wikipedia waren sich bei so manchen Artikeln nicht einig, ob die Relevanz gegeben ist oder nicht. Manch einer ist der Ansicht, dass eine Professorin per se relevant ist, ein anderer sieht eine Professorin nur ferner als relevant an, wenn diese eine fortschrittliche Veröffentlichung publiziert, eindeutige Preise verliehen oder eine belegbare Forschungstätigkeit nachzuweisen hat. Die Diskussionen zwischen den Lotsen wären teilweise amüsant zu lesen gewesen, wenn es sich dabei nicht um eine so ernste Angelegenheit gehandelt hätte. Als neuer „Wikipedianer“ hofften wir auf konstruktive Hilfe und Förderung durch andere Mitglieder, damit sich ein so gigantischer Wissensschatz stetig weiter entwickeln kann.

Zusammengefasst wurden im Schnitt vier bis fünf Artikel entweder angelegt und in den Relevanzcheck gegeben oder nach diesem veröffentlicht. Dazu kamen die schon herausgegebenen Artikel, was zu einer Anzahl von Artikeln führte, mit denen einigen „Lotsen“/ Kontrolleure nicht einverstanden waren. Dies ist nachvollziehbar, da wir mitunter recht „amateurhaft“ Artikel verfasst haben, aber jeden Artikel mit neuen Anmerkungen überarbeitet und unser Bestes gegeben haben, alle Relevanzkriterien zu erfüllen. Leider wurde der Umgangston immer rauer, wir wurden davon gesperrt, unsere Artikel zu überarbeiten und damit zu verbessern – was eigentlich im Sinne von Wikipedia sein sollte – und zahlreiche Artikel wurden gelöscht. Wir begannen unsere Artikel nur auf unser Unterseite anzulegen, um sie nicht direkt zu publizieren sondern uns vielmehr zuvor beim Relevanzcheck in den Kommentaren einzubringen. Somit wollten wir zum einen die Relevanzkriterien näher und besser verstehen und zum anderen der Community erklären, weshalb jene beschriebene Frau unser Meinung nach relevant sei und wie wir dies gegebenenfalls besser in dem Artikel zum Ausdruck bringen können. Unser zugewiesener Lotse hat leider auch mehr unter unseren Diskussionsforum kommentiert und Artikel sperren lassen, als uns aktiv zu helfen, uns und unsere Artikel zu verbessern.

Man fände es toll, dass wir uns für Frauen einsetzen, aber eine Community so nur mit unseren Artikeln zeitverschwenderisch zu beschäftigen und uns dafür bezahlen zu lassen, sei falsch. Denn auf unserer Projektseite sei für jedermann einsehbar, dass wir für das Schreiben Geld erhielten. Daher lag bei einigen Usern die Vermutung nahe: „Umso mehr du schreibst, desto mehr Geld erhältst du“. Die ehrenamtlich bei Wikipedia Aktiven würden am Wochenende arbeiten um die zahlreichen, jedoch qualitativ mangelhaften Artikel nachzubearbeiten, während die bezahlten Auftragsschreiberlinge die Füße hochlegen und den in der Woche „hart erarbeiteten“ Caipirinha am Pool genießen würden. Die Anonymität des Internets offenbart auch an dieser Stelle wieder einmal ihre Schattenseiten.

Dazwischen gab es aber auch immer wieder nette und hilfreiche Kommentare, die auf unsere Relevanzanfragen konstruktiv antworteten, uns Relevanzkriterien näher erklärten. Es sei in den Artikeln hilfreich, sofern vorhanden, die Habilitation, Publikationen sowie Forschungstätigkeit und deren Rezeption in der Wissenschaftswelt, detailliert zu beschreiben, da dies die Relevanzbeurteilung eindeutiger machen würde.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde unsere Projektkoordinatorin per Mail um eine Stellungnahme gebeten, von welcher wir vorerst nichts wussten und uns daher weiter um das Schreiben relevanter Wikipedia-Artikel bemühten. Dieses Missverständnis, gepaart mit der zuvor beschriebenen Unmut, führte zu einer totalen Sperre: kein Nachbearbeiten der Artikel, kein Anlegen von Unterartikeln,… Der Umstand konnte einvernehmlich geklärt werden, so dass eine Weiterarbeit wieder ermöglicht wurde. In Rücksprache mit dem Projektteam wurde schließlich entschieden, den Projektbestandteil „Wikipedia“ abzuschließen und sich auf die Projektwebsite zu fokussieren. Trotz alledem haben einige Artikel – für jedermann sichtbar – den Weg ins World Wide Web geschafft, sodass wir dennoch Stolz auf eine Wissensergänzung der größten Online-Enzyklopädie der Welt sein können.

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14. Juli 2022
Dipl.-Ing. Sabrina May
BBB-AssistentInnentreffen Innsbruck

Am 14.07.2022 hat in Innsbruck das 31. BBB-AssistentInnentreffen stattgefunden. Dabei handelt es sich um eine Fachtagung aller wissenschaftlichen Mitarbeiter im Bereich Baubetrieb im deutschsprachigen Raum. Sie dient zur Vorstellung aktueller Forschungsthemen und zum wissenschaftlichen Austausch untereinander. Im Rahmen der Vorträge durften wir unser Projekt Vision2028 vorstellen. Neben einer kurzen Einführung ins Projekt konnten wir auch bereits erste innovative Bauingenieurinnen, wie z. B. Frau Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann und Frau Dr.-Ing. Marita Kersken-Bradley vorstellen. Das Interesse an unserem Projekt war groß und wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die angeregte Diskussion im Anschluss an unseren Vortrag.

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06. Juli 2022
cand. ing. Annika Herdan und cand. ing. Florian Härtel
Dialog nachhaltiges Bauen – Kulturpalast Dresden

Der 11. Juli 2022 ist ein weiterer Höhepunkt im Projekt „Vision 2028“: der Dialog des nachhaltigen Bauens. Das Hauptziel unseres Projekts, die Identifizierung und Sichtbarmachung von Bauingenieurinnen seit 1928, wurde mit dem derzeit wohl am häufigsten diskutierten Aspekt in der Baubranche kombiniert: dem nachhaltigen Bauen. Fragen wie: „Ist nachhaltiges Bauen teuer? Wie kann der Energie und Ressourcenverbrauch minimiert werden? Was ist Urban Mining?“ und viele weitere sollen am heutigen Tage im Foyer des Kulturpalastes angesprochen und diskutiert werden.

V.l.n.r.: Laura Oberender, Franziska Hasse, Natalia Bienkowski, Dr. Christine Podgorski, Caroline Braus, © Johanna Wolter

Als informative Einstimmung auf den Abend werden die Bauingenieurinnen der Queens of Structure Ausstellung den Besucherinnen und Besuchern im Rahmen einer halbstündigen Führung nähergebracht. Das perfekte Wetter (siehe Bild) ermöglicht es uns, die Ausstellung im Freien in aller Ruhe zu besichtigen. Frau Dr. Ingelore Gaitzsch, der ebenfalls eine Informationstafel gewidmet wurde, ist zu unserer Freude heute ebenfalls unter der Zuhörerschaft. Sie kann so zusätzliche Informationen zu ihrem Lebenslauf und Dissertation beisteuern. Viele weitere interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer, darunter auch der ehemalige Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden Prof. Rainer Schach, folgen der kurzen Führung mit großem Interesse. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für ihren Besuch!

Ausstellung „Queens of Structure“ von dem Kulturpalast Dresden, © Natalia Bienkowski

Nach der Führung beginnt der Dialog mit unseren Expertinnen, moderiert durch die Projektkoordinatorin Dipl.-Ing. Natalia Bienkowski. Darunter befinden sich

  • Laura Oberender, Mitgründerin der Nachhaltigkeits-AG der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden
  • Franziska Hasse, Lead Consultant der Real Estate Nachhaltigkeit Drees & Sommer
  • Christine Podgorski, Lehrende an der HTW Dresden im Fachbereich der Bauinformatik
  • Caroline Braus, Beschäftigte beim Team Zirkuläres Bauen

Neben der Diskussion der Expertinnen, wie der Flächenverbrauch eines Gebäudes reduziert und die Natur durch den Lebenszyklus eines Gebäudes so gering wie möglich belastet werden könnte, gibt es die Möglichkeit, mit den Expertinnen direkt in das Gespräch zu kommen. Diese Gelegenheit wird von den Besuchern auch in gut Anspruch genommen, sodass der Abend mit zahlreichen neuen Erkenntnissen und Eindrücken zu Ende geht.

Podiumsdiskussion im Foyer des Kulturpalastes, © Johanna Wolter