Die Session begann mit der Frage, ob unsere Gesellschaft, insbesondere der Bauingenieurberuf, schnell genug auf die drängenden Herausforderungen des Klimawandels reagiert. In der Diskussion wurden verschiedene Hürden herausgestellt, die einer nachhaltigen Entwicklung im Weg stehen, wie ein mangelndes Verständnis seitens der Auftraggeber, kurzfristige wirtschaftliche Überlegungen und die Beibehaltung vertrauter Arbeitsroutinen.
Die zentrale Frage „Wie wollen wir in Zukunft bauen?“ prägte die Diskussion während des Klimafestivals. Christian Wrede, Projektleiter bei Bollinger+Grohmann, unterstrich in seinem Impulsvortrag die erheblichen CO2-Einsparpotenziale, die bereits durch planerische und technische Ansätze in der Tragwerksplanung realisiert werden könnten. Sein Appell an die Planer, ein Umdenken bei den Bauherren zu fördern, verdeutlichte die Schlüsselrolle, die unsere Branche bei der Bewältigung der aktuellen ökologischen Herausforderungen spielt.
Die Moderatoren des Workshops, Philip und Michael Kalkbrenner (Podcast Baustelle Bauwesen), ließen die Teilnehmer über die Frage Lowtech oder Hightech abstimmen. Die klare Präferenz für ein Umdenken in Richtung Lowtech signalisierte einen wachsenden Wunsch nach nachhaltigeren und ressourcenschonenderen Ansätzen im Bauwesen.
In meinem Beitrag legte ich besonderen Fokus auf die Art der Zusammenarbeit als essenziellen Baustein für die Bauwende. Die Anpassung des Arbeitsklimas wurde als unerlässlich für klimaangepasstes Planen und Bauen identifiziert. Dabei betonte ich, dass die Ökologie des Menschen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung neuer Formen der Zusammenarbeit spielen sollte, da auch der Mensch eine Natur hat, die respektiert werden muss.
Abschließend rief Jana Nowak, Mitinitiatorin von Attitude Building Collective e. V., dazu auf, mutig Verantwortung zu übernehmen. Sie ermutigte Bauingenieurinnen und Bauingenieure, ihre beratende und gestaltende Rolle aktiv im Sinne einer klimaneutralen Tragwerksplanung wahrzunehmen.
Der Workshop war ein Schritt in Richtung eines bewussteren und nachhaltigeren Bauens, und es war inspirierend, Teil einer so engagierten Diskussion zu sein. Die Herausforderungen sind groß, aber die gemeinsamen Anstrengungen und die Offenheit für innovative Ansätze geben Hoffnung für eine klimagerechte Zukunft in unserer Branche.